Garnelen einfach sortiert

Weltweit werden jährlich 6 Millionen Tonnen Garnelen mit einem Marktwert von 18 Mrd. USD gezüchtet. Das macht sie zu einem der beliebtesten und profitabelsten aquatischen Nahrungsmittel. Um ein schnelleres und gesünderes Wachstum zu fördern, ist es wichtig, Garnelen während der Zucht nach ihrer Größe zu sortieren. Dieser Sortierprozess fördert das Wohlergehen der Tiere in den Zuchtbecken und erhöht die wirtschaftliche Effizienz der Garnelenproduktion. Derzeit gibt es kein praktikables Verfahren, um Garnelen möglichst stressfrei nach Größe zu sortieren. Das bisher meist praktizierte Sortieren per Hand ist für die Tiere sehr stressig und führt zu einer erhöhten Mortalitätsrate. Zusätzlich ist es mit einem hohen Personalaufwand verbunden.

Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts haben daher Systeme für landbasierte rezirkulierende Aquakulturen entwickelt, bei denen sich die Garnelen praktisch „selbst sortieren“. Dabei geschieht die Sortierung passiv mit Hilfe von in den Tanks eingebrachten Strukturen, die nur von Garnelen bis zu einer gewissen Größe passiert werden können. Das natürliche Ausweichverhalten der Garnelen sorgt dafür, dass kleinere Tiere den Bereich mit den größeren und konkurrenzstärkeren Tieren verlassen können. Durch die Kombination mehrere solcher Strukturen können Garnelengruppen ohne Stress, Verluste und mit minimalem Personalaufwand voneinander getrennt werden.

Das Ziel des Projekts Sorted! ist es, diese Technologie in einem anwendungsrelevanten Maßstab weiterzuentwickeln. In Zusammenarbeit mit dem Partner EcoShrimp in Israel wird das AWI ein Sortiergerät entwickeln und konstruieren. Dieses wird in die Versuchsanlage von EcoShrimp integriert und unter vorkommerziellen Bedingungen getestet. Während der Versuche werden durch kontrollierte Datenaufzeichnung die Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wachstum der Tiere ermittelt. Diese Daten sollen die Vorteile des Systems in einer kommerziellen Umgebung demonstrieren und zukünftig nachhaltige Aquakultur in Deutschland und Europa fördern. Parallel zur Projektphase wird eine Marktstrategie entwickelt, um eine schnelle kommerzielle Umsetzung zu ermöglichen.

 

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