PS98 Wochenbericht Nr. 4 | 2. - 8. Mai 2016

Schulung zur Sedimentakustik

[09. Mai 2016] 

Am Dienstag dem 3. Mai ist Polarstern mittags in Las Palmas de Gran Canaria eingelaufen, um eine Gruppe von 20 Studenten und Doktoranden sowie 5 Dozenten an Bord zu nehmen. Für diejenigen, die bereits seit mehr als drei Wochen ab Punta Arenas an Bord waren, bot die Möglichkeit zum Landgang in Las Palmas eine kleine Abwechslung zum Schiffsalltag.

Es folgt nun ein Textbeitrag von M. Lindeman und F. Schmid.

Wir, die Neu-Eingeschifften, werden auf dem Transit nach Bremerhaven eine Schulung zur Sedimentakustik durchführen.  Wir sind eine diverse Gruppe 10 unterschiedlicher Nationalitäten (Ägypten, Argentinien, China, Deutschland, Iran, Nepal, Russland, Schweden, Schweiz, U.S.A.) studieren und arbeiten zur Zeit am AWI, in Bremerhaven oder Potsdam, an der Universität Bremen sowie dem Institut für Meereswissenschaften in Bergen, Norwegen. Wir kommen aus den Disziplinen der Geowissenschaften, der Marinen Biologie, der Meereis-Physik und  der Ozeanographie. Die Schulung wird gemeinsam von der Universität Bremen und POLMAR (einer Graduiertenschule am AWI) durchgeführt. Den Dienstagnachmittag haben die meisten von uns genutzt, um sich mit dem Schiff, der Mannschaft und den anderen Wissenschaftler, welche schon seit Punta Arenas an Bord sind, bekannt zu machen. Am Abend gab es noch eine Einweisung in die sicherheitsrelevanten Aspekte hier an Bord und um 22:00 h kam der Lotse an Bord, so dass der letzte Fahrtabschnitt Richtung Bremerhaven beginnen konnte.

Der Echolot-Kurs begann am Donnerstag mit Vorlesungen der Dozenten zum Thema Sediment-Akustik im allgemeinen und den eingebauten Systemen auf Polarstern im speziellen. Das Gehörte können wir unmittelbar anwenden, während wir ganz wie im richtigen Forschungsbetrieb Wache gehen in der Lotzentrale in Schichten von jeweils 4 Stunden. Während der Tagschichten erklären und erläutern uns die Dozenten die  Systeme im Detail und sind zur Stelle wenn es Probleme oder Fragen gibt.

Wir werden unterrichtet im Betrieb von zwei fest verbauten Systemen auf Polarstern: Das parametrische Sediment-Echolot Parasound bildet die obersten 50 – 200 m der internen Sedimentstrukturen unmittelbar unter dem Schiff ab.  Das Fächerecholot Hydrosweep dient zur großflächigen Kartierung der Meeresboden Topographie.  Die Systeme werden für die verschiedensten Forschungsfragen der Wissenschaftler an Bord genutzt, z. B. um Informationen vom Meeresboden für eine Beprobung zu bekommen oder um in den polaren Gebieten submarine glaziale Landformen zu untersuchen, welche die Dynamik von Gletschern und Eisschilden dokumentieren.

Abends gibt es Vorträge von den Teilnehmern des Kurses zu ihren eigenen Forschungsthemen. Seit Las Palmas hatten wir bis jetzt ruhige See, konnten einige Wale, Delphine und mehrere Wasserschildkröten sichten. Bevor das Wetter am Samstag dann mit Regen und stärkerem Wind etwas ungemütlicher wurde gab es am Freitagabend noch ein Grillfest an Deck.

Mit diesem letzten Wochenbericht dieser Fahrt möchte auch ich als Fahrtleiter mich bei allen bedanken, die diese Fahrt zu einer angenehmen und wissenschaftlich erfolgreichen Forschungsreise gemacht haben. Besonderer Dank gilt wieder einmal Kapitän Schwarze, sowie der gesamten Mannschaft, die in jeder Situation kooperativ und hilfsbereit waren. Mit dem Einlaufen in Bremerhaven am Abend des 11. Mai wird diese Forschungsreise nun in wenigen Tagen zu Ende gehen.

 

Mit besten Grüßen aus der Biskaya (46°N, 8°W)

Bernhard Pospichal

8. Mai 2016

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