Anorganische Geochemie

Der Bereich der anorganischen Geochemie bedient sich unterschiedlichster Methoden um Informationen über Herkunft, Transportwege und Bildungsprozesse der Sedimente zu erhalten. Zum einen werden zerstörungsfreie und sehr schnell arbeitende Messmethoden wie z.B. „Scanning“-Verfahren angewandt mit denen über Farbvariationen und Röntgenfluoreszenz bestimmte Sedimentkomponenten und chemische Elemente erfasst werden. Ihre genaue Quantifizierung erfordert jedoch darüber hinaus chemische Analysen an den Sedimenten.

Sofort nach der Öffnung der Sedimentkerne wird die Oberfläche mit einer Linescan-Kamera erfasst. Die Farbspektren und ihre Reflektionsintensitäten werden mit einem Spektrophotometer „gescannt“. Die wichtigste zerstörungsfreie Messung der chemischen Zusammensetzung wird durch einen Röntgenfloureszenz Kernscanner erzielt. Da der Wassergehalt und die Korngröße des Sediments diese Messungen beeinflussen, müssen sie durch quantitative geochemische Analysen an Einzelproben kalibriert werden. Dies geschieht an unserer 1kV XRF Maschine.

Die Sedimente aus hohen Breiten bestehen im Wesentlichen aus drei Komponenten: Kalk, Biogen-Opal und einer terrigenen Sedimentfraktion. Ihre quantitative Bestimmung erfolgt nasschemisch mithilfe automatisierter Messgeräte. Die Kalkgehalte bestimmen wir mit Hilfe von zwei Elementanalysatoren. Die Biogen-Opalgehalte bestimmen wir nach der Methode von Müller & Schneider (1993) an zwei Auto-Analysatoren. Der terrigene Sedimentanteil ergibt sich aus der Summe von Kalk- und Opalgehalt und ihrer Differenz zu 100%.