Forschungsschiff Heincke

Die fast 55 Meter lange Heincke ist das zweitgrößte Schiff in der AWI-Flotte. An gut 250 Tagen im Jahr ist das Schiff auf See und bietet bis zu zwölf Wissenschaftlern einen Platz zum Leben und Arbeiten. Die Einsatzgebiete von FS Heincke sind die Nordsee und der Nordatlantik.

In den Sommermonaten ist das Forschungsschiff sogar bis zur norwegischen Inselgruppe Spitzbergen unterwegs. Das Schiff hat einen Radius von rund 4000 Seemeilen und erlaubt Forschungsfahrten mit bis zu 30 Seetagen.

Nationale und internationale Meeresforscher stechen mit Heincke vor allem für biologische, geowissenschaftliche und hydrographische Forschungsprojekte in See. Mit zwei Kränen, einem A-Galgen, einer Viertrommelforschungswinde sowie Lotanlagen und Systemen zur Datenverarbeitung ist das Schiff dafür gut ausgerüstet.

Unter Deck arbeiten die Wissenschaftler in vier verschiedenen Laboren - je nachdem ob das Untersuchungsobjekt im Nassen, Trockenen oder bei bestimmten Temperaturen inspiziert werden muss.

Die Labore entsprechen modernen Standards und sind auf die multidisziplinäre Meeresforschung ausgerichtet. Von dem Wummern des Schiffsmotors bemerken die Wissenschaftler bei der Arbeit wenig – die Räume sind so konzipiert, dass die Vibrationen kaum spürbar sind.

Das 1990 in Dienst gestellte Forschungsschiff Heincke wurde von Dezember 2007 bis März 2009 generalüberholt und ist deshalb sowohl schiffstechnisch, als auch hinsichtlich der Ausstattung mit wissenschaftlichen Geräten auf dem aktuellen Stand. 2014 erhielt es außerdem neue Motoren und eine Abgasreinigungsanlage mit Rußfilter und Katalysator.

Das Forschungsschiff Heincke trägt den Namen von Friedrich Heincke, dem Gründungsdirektor der „Königlichen Biologischen Anstalt Helgoland“. Die Biologische Anstalt Helgoland gehört seit 1998 zum Alfred-Wegener-Institut und ist einer von vier AWI-Standorten.

Fahrtplanung

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Projektantrag

Namensgeber: Friedrich Heincke

Prof. Dr. Friedrich Heincke (1852-1929) stammte aus Mecklenburg. Als Zoologe untersuchte er die Fischfauna in Nord- und Ostsee. Studiert hatte er sein Fach in Rostock und Leipzig. Es folgten eine Assistentenstelle am Zoologischen Museum in Kiel und die Arbeit als Oberlehrer in Kiel und Oldenburg. Heincke war Mitarbeiter der preußischen Kommission für die wissenschaftliche Untersuchung der Meere und arbeitete für den Deutschen Seefischverein bevor er Gründungsdirektor der "Königlichen Biologischen Anstalt Helgoland" wurde. Er engagierte sich in verschiedenen Kommissionen für die Meeresforschung – nach ihm ist unter anderem das Forschungsschiff Heincke des AWI benannt.

Fast 30 Jahre lang leitete er die "Königliche Biologische Anstalt Helgoland". Für die Meeresforschung engagierte sich Heincke außerdem später als Vorsitzender der deutschen wissenschaftlichen Kommission für die Meeresforschung.  Die Internationale Organisation für Meeresforschung gründete er mit und blieb ständiger Delegierter. 1929 starb Heincke auf der deutschen Hochseeinsel Helgoland, in deren Gewässern das nach ihm benannte Forschungsschiff Heincke häufig unterwegs ist.

 

FS Heincke auf Expedition