Expeditionsgeschichte in Bremerhaven

Seit 1868 starten Expeditionen aus der Stadt der Wissenschaft

Von Bremerhaven aus begannen erste deutsche Expeditionen in die Arktis und Antarktis. So lief das erste deutsche Polarschiff, die "Grönland", im Oktober 1868 in der Seestadt ein. Dieses Schiff ist noch heute unter Segeln und liegt im touristischen Zentrum Bremerhavens an der Pier. Bremerhaven war auch Ausgangshafen der zweiten deutschen Nordpolarexpedition (1869 bis 1870) unter der Leitung des Arktisforschers Carl Koldewey mit dem Zweimastschoner "Germania".

Auch die Österreichisch-Ungarische Nordpolarexpedition (1872 bis 1874) unter der Leitung von Karl Weyprecht (1838-1881) und Julius Payer legte in Bremerhaven (Geestemünde) ab. Der in Bremerhaven gebaute Dreimastschoner "Tegethoff" erreichte die sibirische Arktis, unter anderem wurde auf dieser Expedition die Inselgruppe Franz-Joseph-Land östlich von Spitzbergen entdeckt.

Unter der Leitung des Geographen Wilhelm Filchner startete 1911 die zweite deutsche Südpolarexpedition (1911 bis 1912), ebenfalls aus Bremerhaven. Auf dieser Expedition wurde der östliche Teil des heutigen "Filchner-Ronne-Schelfeis" im südlichen Weddellmeer entdeckt, auf dem sich 1982 bis 1998 die deutsche Filchner-Station befand.

Meeresforschung


Die Meeresforschung war in Bremerhaven bereits vor der Gründung des Alfred-Wegener-Instituts ebenfalls von Bedeutung. 1919 wurde in Geestemünde das Institut für Seefischerei zur Forschung der Verarbeitung von Fischprodukten gegründet. Seinen Namen "Institut für Meeresforschung Bremerhaven (IfMB)" erhielt es 1949. Das Institut, dessen Arbeitsschwerpunkt in der Nordseeforschung lag, wurde Mitte der 1980er Jahre mit dem Polarforschungsinstitut zum Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung zusammen geschlossen.

Markenzeichen Wissenschaft


Zusammen mit verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen in Bremerhaven bildet das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung ein wissenschaftliches Netzwerk: die Pier der Wissenschaft. Sie wurde 2005 im Rahmen der Bewerbung zur Stadt der Wissenschaft ins Leben gerufen. Im Dialog mit Wirtschaft, Kultur und der breiten Öffentlichkeit werden unter diesem Markenzeichen vielfältige und fächerübergreifende Kooperationsprojekte und öffentliche Veranstaltungen initiiert.