Ultralangsame Mittelozeanische Rücken

An mittelozeanischen Rücken bewegen sich die Lithosphärenplatten mit Geschwindigkeiten von ca. 5-150 mm/Jahr auseinander und es wird laufend neue Ozeanlithosphäre gebildet. Bei niedrigen Spreizungsraten von weniger als 20 mm/Jahr stottert dieser Motor. Es wird nur sehr wenig Schmelze gebildet und die hat Schwierigkeiten, sich durch eine kalte, mächtige Lithosphäre den Weg an den Meeresboden zu bahnen. Die Bildung von neuer Ozeanlithosphäre an ultralangsamen Rücken unterscheidet sich daher von allen anderen Ozeanbecken. Ultralangsame Rücken stellen deswegen eine eigene Kategorie mittelozeanischer Rücken dar, die ungefähr 15% der gesamten mittelozeanischer Rücken weltweit ausmacht. Weil die ultralangsamen Rücken im arktischen Ozean und im stürmischen Südwestindischen Ozean gelegen und schwierig erreichbar sind, sind die Spreizungsprozesse dieser eigenen Rückenklasse im Detail noch kaum verstanden.

In verschiedenen Forschungsprojekten untersuchen wir die aktiven Spreizungsprozesse anhand der Erdbebentätigkeit des Arktischen Rücken Systems und des Südwestindischen Rückens.

Gruppenleiterin

Prof. Dr. Vera Schlindwein

Publikationen

 

Im Projekt KNIPAS „Knipovich Ridge Passive Seismic Experiment“ haben wir Erdbebenaktivität zwischen zwei vulkanischen Zentren entlang eines ganzen ultralangsamen Rücken Segments aufgezeichnet und ausgewertet.

Im Projekt MOVE „Mid-Ocean Volcanoes and Earthquakes” haben wir den ersten umfangreichen Datensatz von lokalen Erdbebenaufzeichnungen an ultralangsamen Rücken zusammengetragen und analysiert.

Wir sind außerdem beteiligt an weiteren Projekten entlang von langsam und ultralangsam spreizenden Rücken.