Pressemitteilung

Wettervorhersagen und Klimawandel verständlich erklärt beim Extremwetterkongress in Hamburg

[15. März 2007] 

Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven berichten über Polarforschung in der Antarktis und nehmen Stellung zu aktuellen Klimaprognosen

Der internationale Weltklimabericht 2007 (IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change) hat uns erneut darauf hingewiesen, dass sich das Klima deutlich und rasch verändert. Die Zuverlässigkeit von Klimaprognosen hat zugenommen, die Folgen von Klimaveränderungen für unsere Gesellschaft vorherzusagen, ist jedoch immer noch sehr schwierig. Extremes Hochwasser in den Alpen, Waldbrände nach Dürre auf der Iberischen Halbinsel und nicht zuletzt die Hurrikan-Katastrophe in den USA zeigten, dass extreme Wetterereignisse mindestens in unserer Wahrnehmung zunehmen. Erleben wir aber damit auch die ersten Folgen der Klimaerwärmung? Diese und ähnliche Fragen rund um Wetter und Klima werden Experten zusammen mit der Öffentlichkeit beim 2. Extremwetterkongress am 22. und 23. März 2007 in Hamburg debattieren. Gastgeber ist das Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften (ZMAW). Der 2. Extremwetterkongress bietet einen spannenden Überblick der Extremwetterereignisse, zeigt Prognosefähigkeiten, Erfahrungen mit deren Umgang und Zusammenhänge vor klimatologischem und globalem Hintergrund auf.
Der Kongress richtet sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern insbesondere auch an Laien, Hobbymeteorologen und Medien. So soll das Wissen über die Zusammenhänge von Wetter und Klima in die breite Öffentlichkeit getragen werden.

Dr. Gert König-Langlo, Meteorologe am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, berichtet über die Aufgaben und Resultate des Meteorologie-Observatoriums der deutschen Neumayer-Station in der Antarktis. Der Vortrag wird durch aktuelle Eindrücke aus der Überwinterung 2006 von Anja Anastou, Meteorologin, ergänzt. Wie sie das Leben und Arbeiten in der Antarktis, bei monatelanger Dunkelheit, extremer Kälte und Schneestürmen erlebt hat, wird sie in eindrucksvollen Bildern schildern.

Prof. Dr. Heinrich Miller, stellvertretender Direktor des Alfred-Wegener-Instituts, wird sich an der Podiumsdiskussion zum Thema: „Klimawandel im Kopf stärker als in der Realität? – Wie wir mit dem Klimawandel umgehen und worauf wir uns wirklich einstellen müssen“ beteiligen. „Die Menschen haben es in der Vergangenheit immer geschafft, mit Klimaschwankungen umzugehen. Die große Schwierigkeit, die ich heute sehe, ist die, dass sehr viel mehr Menschen auf der Erde leben als früher. Klimaveränderungen können regional dazu führen, dass es wieder Völkerwanderungen gibt, die bei der Bevölkerungsdichte heute nicht mehr so einfach gehen wie früher“, sagte Professor Miller zu den Auswirkungen des Klimawandels heute im Vergleich zu natürlichen Klimaveränderungen im Verlauf der Erdgeschichte.

Die Deutsche Kommission für das Internationale Polarjahr 2007/08 wird mit einem Infostand über aktuelle Polar- und Klimaforschung informieren. Im Internationalen Polarjahr 2007/08 erforschen mehr als 50.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 60 Ländern die Polargebiete. Herauszufinden, welche Rolle die Arktis und Antarktis für das Klima und die Ökosysteme der Erde spielen, ist das Hauptziel der größten Forschungskampagne der letzten 50 Jahre. Deutsche Institutionen und Universitäten sind an mehr als der Hälfte der 224 Forschungsprojekte beteiligt. Koordiniert wird der deutsche Beitrag von der Deutschen Kommission für das Internationale Polarjahr. Weitere Informationen zum Polarjahr finden Sie unter www.polarjahr.de.


Hinweise für Redaktionen:
Der Extremwetterkongress findet am 22. und 23. März 2007 in der Universität Hamburg, Department Chemie, Kurt-Heyns-Hörsaal, Martin-Luther-King-Platz 6, 20146 Hamburg, statt. Gastgeber ist das Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften (ZMAW). Veranstalter ist das Institut für Wetter- und Klimakommunikation GmbH zusammen mit seinen Partnern. Weitere Informationen und das Programm finden Sie unter www.extremwetterkongress.de.

Ihre Ansprechpartnerin in der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Susanne Diederich (Tel: 0471-4831-1376, E-Mail: Susanne.Diederich@awi.de).

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarfor¬schung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den For¬schungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemein¬schaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.