Pressemitteilung

Raus aus der Schule - rein ins Labor

[31. Mai 2005] 

Dritt- und Viertklässler experimentieren am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven

Seit dem 20. April besuchen Schülerinnen und Schüler von zwei Bremerhavener Grundschulen einmal wöchentlich das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Eng angebunden an die Unterrichtsthemen in der Schule werden die Kinder von Susanne Gatti und Winfried Hebold-Heitz an naturwissenschaftlich experimentelles Arbeiten heran geführt und lernen dabei die Arbeitsweisen und Vorteile von Gruppenarbeit kennen. Zurzeit arbeiten sie zum Thema „Schwimmen und sinken“. „Manche Kinder kommen mit der Vorstellung, dass alle leichten Dinge schwimmen, während alle schweren Gegenstände sinken. Das probieren wir in einem großen Aquarium aus. Die Experimente werfen viele Fragen auf, zum Beispiel warum manche Gegenstände, die zunächst auf der Liste der "schwimmfähigen" Gegenstände stehen, dann doch sinken“, erklärt Dr. Susanne Gatti, Leiterin des Schülerlabors.

Mit diesem Projekt baut das Alfred-Wegener-Institut seine sehr guten Erfahrungen mit dem innovativen Unterrichtsprojekt HighSea (High school of Science & Education at the Alfred-Wegener-Institute) weiter aus. In diesem Sommer werden die ersten Abiturienten das Institut verlassen. Schon seit 2001 arbeitet das Alfred-Wegener-Institut in enger Kooperation mit Bremerhavener Schulen. Während der gesamten Oberstufe (11. - 13. Klasse) lernen die Schülerinnen und Schüler in HighSea forschend - experimentell im Projektunterricht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut nehmen aktiv an der Unterrichtsgestaltung teil. Bei weit gehend aufgelösten Fächergrenzen arbeiten vom Schulamt freigestellte Biologie-, Chemie-, Physik-, Mathematik- und EnglischlehrerInnen in Form des Teamteaching zusammen.

Jetzt wird diese erfolgreiche Verbindung zwischen dem Alfred-Wegener-Institut und den Oberstufenzentren der Stadt auf die Grundschulen ausgeweitet. Bei den Grundschulen gibt es großes Interesse an einer fachlichen Unterstützung für den Sachunterricht, der bisher nahezu vollständig fachfremd unterrichtet wird. Während der Wochen im Alfred-Wegener-Institut erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler inhaltliche Kenntnisse zu einem vorher zwischen Schulleitung, Klassenlehrerinnen und –lehrern sowie dem Institut abgesprochenen Thema. Gleichzeitig wird das ausgewählte Thema an der Schule auch in den anderen Fächern behandelt.

Seit dem 20. April ist die Klasse 3a der Goetheschule zu Gast am Alfred-Wegener-Institut. Die Kinder sind inzwischen gut eingearbeitet in das selbstständige Experimentieren in kleinen Gruppen. Anschließend kommt bis zu den Sommerferien die Klasse 3b der Gorch-Fock-Schule an der Klußmannstraße zu Besuch. Diese beiden Schulen wurden für den Start der Zusammenarbeit ausgewählt, weil das Alfred-Wegener-Institut von dort aus für die Kinder leicht zu Fuß zu erreichen ist. In Zukunft sollen auch andere Schulen an einem erweiterten Angebot teilnehmen. Einzelne Kinder, die großes Interesse am Experimentieren haben, können ein regelmäßiges Nachmittagsangebot des Alfred-Wegener-Instituts nutzen. Einmal wöchentlich wird das Schülerlabor Seaside (SIngle Day Experiments) nachmittags für das Experimentieren außerhalb der Schule geöffnet sein. „Damit möchten wir den Kindern ein freies Arbeiten in kleinen Teams an selbst gewählten Themen ermöglichen, ohne dass am Ende der Arbeit eine Note stehen wird“, erklärt Susanne Gatti.


Bremerhaven, den 31. Mai 2005

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.