Meereisticker: 13.9.19

[13. September 2019] 

Zweitniedrigstes Septemberminimum des Meereises seit Beginn der Beobachtungen

Das sommerliche Meereisminimum in der Arktis ist ein Indikator für die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels weltweit. Seit dem Jahr 1979 nimmt die Eisausdehnung im September ab. Dies ist der Monat, der das Ende der Schmelzsaison kennzeichnet. Hier wird sowohl die geringste absolute Eisausdehnung aber auch der niedrigste Monatsmittelwert eines Jahres erreicht. Die Abnahme beträgt hier ca. 12 % pro Dekade und erreicht in diesem Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit den zweitniedrigsten jemals gemessenen Wert. Trotz einer Jahr-zu-Jahr Variabilität in der Eisschmelze ist dieses Jahr bereits seit Einsetzen der Schmelzperiode im März durch eine geringe (teilweise geringste) Eisausdehnung im Monatsmittel gekennzeichnet. Schauen wir uns den Mittelwert der Eiskonzentration und -ausdehnung im ersten Drittel des Septembers an (siehe hier), so erwarten wir für das Monatsmittel September, bei sich ähnlich fortsetzenden Wetterverhältnissen, eine Ausdehnung von 3,9 ±0,1 Mio. km². Mit der großen Schmelze ist auch eine Abnahme der mittleren Eisdicke verbunden, die das Ansteuern von FS Polarstern an einer Eisscholle mit entsprechenden Voraussetzungen (> 1,2 m Dicke für einen sicheren Aufbau des Camps) als „Heimathafen“ nicht einfach macht.