PS118 - Wochenbericht Nr. 8 | 1. - 7. April 2019

Ende der Arbeit und Heimreise

[08. April 2019] 

In der letzten Woche haben wir unsere Arbeiten im Powell Becken beendet, einen weiteren Glider eingefangen und unsere Heimreise in Richtung Punta Arenas begonnen. Morgen Früh (Montagmorgen) wird nun der Lotse für die Fahrt durch die Magellan Straße und nach Punta Arenas an Bord kommen. Wenn nichts Unerwartetes mehr dazwischenkommt, werden wir morgen Nachmittag Punta Arenas erreichen.

Bevor wir den Rückweg angetreten haben, führten wir noch weitere geothermische Wärmeflussmessungen, OFOBS Tauchgänge und bathymetrische Vermessungen durch. Als vorletzte Arbeit an Bord wurde der Glider geborgen, der zuvor am 18. März ausgesetzt worden war. Abgeschlossen wurden die wissenschaftlichen Arbeiten durch eine letzte CTD der Ozeanographie am 4. April. Nachdem diese um 12:00 wieder an Deck war, drehte Polarstern ihren Bug nach Norden und es begann der Transit durch die Drake Passage zurück nach Punta Arenas. Für uns an Bord bleiben damit die letzten Arbeiten: Container packen, Labore reinigen, Proben verstauen und Daten sichern. Mittlerweile sind fast alle diese Aufgaben erledigt. Abgerundet wurde dieser Endspurt an Bord mit einer Farwell-Zeremonie im Blauen Salon. Dieser Empfang war ein guter Moment, die vergangenen zwei Monate noch einmal Revue passieren zu lassen.

Rückblickend bestand für mich persönlich die Expedition PS118 mehr aus drei sich lose aneinanderreihenden Teilen. Der erste Teil war der Versuch Larsen C und das Abbruchgebiet von A68 zu erreichen. Alle Gedanken fokussierten sich darauf weiter nach Süden vorzudringen, immer in der Hoffnung, dass Meereis, Winde und Gezeiten zu unseren Gunsten seien würden. Letztlich stellte sich heraus, dass wir selbst durch den "Eisschlonz" zwischen den dicken Eisschollen nicht vorwärtskamen. Daher wurde am 3. März beschlossen, Larsen C als Ziel aufzugeben. Damit begann der zweite Teil der Reise. Er umfasst die Nordreise und Probenahmen im nordwestlichen Weddellmeer. Für mich mit meinem Fahrtleiterdebüt auf Polarstern war es eine interessante Erfahrung zu sehen, wie das Meereis alle wissenschaftlichen Aktivitäten beeinflusst. Während dieser Phase hatten die meisten meiner Pläne ein eher kurzes Haltbarkeitsdatum. Dieser Teil der Reise endete, als wir einmal mehr Rosamel passierten und das Weddellmeer durch den Antarktischen Sund verließen. Der dritte Teil der Reise umfasste die Arbeiten im Powell Becken, wo sich schnell eine Arbeitsroutine einstellte.

Letztendlich verging die Zeit zum Ende der Reise einmal mehr wie im Flug. Aber zum Glück bleiben genügend wissenschaftliche Fragen unbeantwortet, so dass es sich lohnt auch in Zukunft wieder in diesen Bereich der Antarktis zu forschen.

Ich hoffe, alle an Bord werden diese Expedition in genauso guter Erinnerung behalten wie ich. Faszinierende Landschaften, eine einmalige Tierwelt und das Gefühl sehr abgeschieden zu sein, sind nur einige der Eindrücke und Erfahrungen, die ich mit nach Hause nehme.

Mit Punta Arenas fast in Sichtweite möchte ich mich bei allen an Bord bedanken, die mit ihrem Einsatz und Enthusiasmus immer für eine gute Stimmung an Bord gesorgt haben. Ein letztes Mal während der Expedition PS118 schicke ich im Namen aller Expeditionsteilnehmer Grüße von Polarstern.

Boris Dorschel

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