Pressemitteilung

900.000 EUR für die Doktorandenausbildung in der Erdsystemforschung in Bremerhaven und Bremen

[02. Juli 2007] 

Die Helmholtz-Gemeinschaft hat für die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern in Bremerhaven und Bremen jährlich 300.000 Euro für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren bewilligt. In der „Earth System Science Research School“ werden 24 Doktorandinnen und Doktoranden als Erdsystemforscher ausgebildet. Dabei wird erstmals das Kompetenzdreieck aus Alfred-Wegener-Institut, Universität Bremen und Jacobs University konsequent genutzt.

Die finanziellen Mittel von insgesamt 900.000 Euro über drei Jahre kommen aus dem Impuls- und Vernetzungsfond der Helmholtz-Gemeinschaft, der auch das Alfred-Wegener-Institut angehört. Damit will die Helmholtz-Gemeinschaft „dem Nachwuchs eine strukturierte Ausbildung ermöglichen, um in drei Jahren zur Promotion zu gelangen und zusätzliche Schlüsselqualifikationen zu erwerben“, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident dieser größten deutschen Wissenschaftsorganisation. Nach drei Jahren wird über eine Verlängerung des neuen Helmholtz-Kollegs auf insgesamt sechs Jahre (1,8 Millionen Euro) entschieden.

In der Erdsystemforschung werden Beobachtung und Modellbildung verknüpft, um das Klimasystem unserer Erde zu verstehen. Dabei liefert das Institut für Umweltphysik an der Universität Bremen die Kompetenz in Fernerkundung und Atmosphärenchemie. Die Jacobs University setzt die Schwerpunkte im Kolleg auf neue Methoden der Datenauswertung und auf geographische Informationssysteme. Am Alfred-Wegener-Institut erlernen die Studenten moderne Messmethoden und entwickeln komplexe Modelle, in denen letztendlich alle Kenntnisse zum aktuellen und vergangenen Zustand unseres Planeten zusammengefasst werden.

„Das Neue ist, dass wir schon während der Promotionszeit Brücken zwischen den Disziplinen schlagen wollen. Klassisch werden Promotionsstudentinnen und -studenten in den Fächern Physik, Geologie oder Biologie ausgebildet“, so Prof. Dr. Gerrit Lohmann vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. „Bei uns werden Klima-, Bio- und Geowissenschaften kombiniert. Davon versprechen wir uns, ein besseres Verständnis des komplexen Systems Erde zu vermitteln.“

Die Kurse im Helmholtz-Kolleg Erdsystemforschung beinhalten einen reichen Kanon an fachlichen und fachübergreifenden Inhalten. Die Studentinnen und Studenten belegen zunächst Blockkurse in den Grundlagen ihrer Wissenschaft. Spezialisten von Alfred-Wegener-Institut, Uni Bremen, Jacobs University und nationalen und internationalen Kooperationspartnern vertiefen die Kenntnisse in weiteren Seminaren, Konferenzen und Ferienschulen. Außerdem werden Auslandsaufenthalte – geplant im zweiten der drei Studienjahre – gefördert. Gerrit Lohmann: „Ein erfolgreicher Wissenschaftler benötigt heutzutage auch über die Forschung hinaus gehende Fertigkeiten. Deshalb haben wir verpflichtende Kurse in so genannten Soft Skills, also Präsentationstechniken, Kommunikation und Wissenschaftsmanagement in den Kurszyklus mit aufgenommen.“

Im Rahmen der Förderung dieses „Helmholtz-Kollegs“ werden 12 der 24 Doktorandinnen und Doktoranden direkt finanziert. Die anderen 12 Nachwuchswissenschaftler nehmen als Externe an den Kursen teil. Die Plätze werden in einem internationalen Auswahlverfahren vergeben. Beginnen wird die Doktorandenausbildung im nächsten Jahr.


Hinweise für Redaktionen:

Ansprechpartner zum Helmholtz-Kolleg „Earth System Science Research School“:
Prof. Dr. Gerrit Lohmann (Alfred-Wegener-Institut, gerrit.lohmann@awi.de, Tel. 0471/4831-1758)
Prof. Dr. Justus Notholt (Institut für Umweltphysik der Universität Bremen, notholt@uni-bremen.de, Tel. 0421/218-8982)
Dr. Angela Schäfer (Jacobs University Bremen, a.schaefer@jacobs-university.de, Tel. 0421/200-3177)

Ansprechpartner für Medienanfragen ist Dr. Jens Kube (Pressestelle des Alfred-Wegener-Instituts, jens.kube@awi.de, Tel. 0471/4831-2007).

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.