PS113 - Wochenbericht Nr. 1 | 7. – 13. Mai 2018

Wir verlassen Punta Arenas

[14. Mai 2018] 

Das Wetter in Punta Arenas, Chile, zeigte sich bei unserer Ankunft am 5. und 6. Mai mit leicht bedecktem Himmel, Temperaturen knapp unter 10°C und kaum Wind unerwartet freundlich – unerwartet, weil hier auf der Südhalbkugel nun Herbst ist und das Klima am Südende Chiles ohnehin rau. Am 7. Mai ab 8 Uhr wurden die Fahrteilnehmer mit einer Hafen-Barkasse zur auf Reede liegenden Polarstern gebracht. Um 10 Uhr waren alle wohlbehalten an Bord.

Für diejenigen, die Polarstern zum ersten Mal betraten, war dies ein spannender und bewegender Moment, und für diejenigen, die zuvor schon häufiger gefahren waren, verbunden mit freudigem Wiedersehen alter Bekannter unter den Besatzungsmitgliedern und den anderen Wissenschaftlern. Unter den 25 Wissenschaftlern sind 6 Nationen von 3 verschiedenen Kontinenten an Bord vertreten.

Als wir Wissenschaftler an Bord kamen, hatte die Besatzung unsere Gerätschaften bereits aus den Frachtcontainern ausgestaut und zugänglich gemacht. Alle Großgeräte - wie Winden, Messsysteme für den See-Einsatz und Laborcontainer - befanden sich auf den vor Beginn der Forschungsfahrt mit der Logistik-Abteilung des AWI vereinbarten Stellplätzen. So konnten wir gleich damit beginnen, unsere Messsysteme zusammenzusetzen und unsere Labore einzurichten.

Das für den Abend des 7. geplante Auslaufen verzögerte sich auf Grund der etwas schwierigen Abläufe im Hafen von Punta Arenas aber leider. Zunächst musste Polarstern noch an die Bunkerpier zur Aufnahme von Treibstoff. Anschließend ging es an die während des 6. und 7. für Polarstern nicht freie Hafenpier, um ausgestaute Fracht vom vorangegangenen Fahrtabschnitt und von der Neumayer-Station wieder an Bord zu nehmen. Ein Teil dieser Fracht war ausgestaut worden, um unsere zugänglich zu machen. Am 8. um 18 Uhr liefen wir dann mit einem Tag Verzögerung endlich aus. Angesichts dessen, dass die für wissenschaftliche Arbeiten mit langsam fahrendem oder stehendem Schiff zur Verfügung stehende Schiffszeit während dieses Atlantik-Transits mit drei Tagen ohnehin knapp bemessen war, ist ein Verlust von einem Tag gravierend. Ein nach Ablegen kräftiger Rückenwind und Richtung Atlantik setzender Gezeitenstrom in der Magellanstraße halfen uns, ein paar Stunden der Verzögerung wieder aufzuholen.

Nachdem wir am 10. die ausschließlichen Wirtschaftszonen Argentiniens und Großbritanniens um die Falkland-Inseln hinter uns gelassen hatten, begannen wir sogleich mit unserem Messprogramm. Was dies im Einzelnen beinhaltet wird Thema der nachfolgenden Wochenberichte sein.

Den mit Windstärke 10 ersten und hoffentlich einzigen starken Sturm dieser Reise haben wir von vorgestern auf gestern dank der stabilen Polarstern und ihrer erfahrenen nautischen Führung gut hinter uns gebracht. Inzwischen haben wir die gemäßigten Breiten der Südhemisphäre verlassen und fahren nun durch die südlichen Subtropen.

 

Alle Fahrtteilnehmer sind wohlauf und senden mit mir herzliche Grüße nach Hause.

 

Volker Strass

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