PS97 Übersicht | 16. Februar - 8. April 2016

Die Expedition PS97 von Punta Arenas nach Punta Arenas

[15. Februar 2016] 

Der Fahrtabschnitt PS97 „Paläoozeangraphie der Drake Passage (PaleoDrake) wird am 16. Februar 2016 in Punta Arenas (Chile) beginnen und am 8. April 2016 wieder in Punta Arenas enden.

Es sind insgesamt 46 Wissenschaftler aus 6 Arbeitsgruppen unterschiedlicher geologischer, ozeanographischer, geodätischer und biologischer Disziplinen an Bord. Schwerpunkt der Polarstern-Expedition PS97 sind marin-geologische Arbeiten in verschiedenen Arbeitsgebieten entlang des südamerikanischen Kontinentalrandes, des Südrandes des Falkland-Plateaus, zentralen Nord-Scotia-Rückens und des Nordrandes der Antarktischen Halbinsel im Bereich der Südshetland-Inseln. Hinzu treten Nord-Süd Profile über die westliche und zentrale Drake Passage.

Da die Drake Passage die wichtigste geographische Engstelle für den Antarktischen Zirkumpolarstrom und somit eine herausragende Rolle für die heutige Ozeanzirkulation und das globale Klima spielt, ist das wichtigste wissenschaftliches Ziel der Polarstern-Expedition PS97 unser Wissen über die paläozeanographische Rolle der Drake Passage bei globalen Klimaänderungen im Quartär auf orbitalen und sub-orbitalen Zeitskalen zu verbessern. Denn trotz ihrer Wichtigkeit für unser heutiges und wahrscheinlich auch zukünftiges Klima, ist bisher wenig über klimatische und ozeanographische Veränderungen auf längerfristigen, geologischen Zeitskalen in Bereich der Drake Passage bekannt.

Weitere Themen beinhalten die Erkundung von höchstauflösenden Paläoklima-Archiven vor Südchile und den Südshetland Inseln, die Weiterentwicklung von Meereisrekonstruktionen mit Biomarkern sowie die Erforschung der glazialen Ausdehnung der pazifischen Seite des Patagonischen Eisschildes und dessen Rückzugsgeschichte. Dafür planen wir außerdem Arbeiten auf dem chilenischen Festland vorgelagerten Inseln. Neben der Gewinnung von langen Kolbenlotkernen und Oberflächensedimenten, ist eine geophysikalische Vorerkundung von potentiellen IODP (International Ocean Discovery Program) Kernlokationen am chilenischen Kontinentalhang geplant. Die Sedimentbeprobung wird von bathymetrischen, sediment-echographischen und ozeanographischen Arbeiten begleitet. Die ozeanographischen Arbeiten sollen den bisher wenig bekannten Cape Horn Strom und die westliche Drake Passage besser abbilden.

Neben paläozeanographischen und paläoklimatischen Fragestellungen, sollen physiko-chemische und biologisch-ozeanographische Untersuchungen durchgeführt werden. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung, wie die Limitierung von Spurenmetallen und deren Recycling funktioniert und wie sich der globale Klimawandel auf antarktische Mikroalgengemeinschaften auswirken wird.

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