Magnetometer

 

In einem Magnetometer kommt es zu Wechselwirkungen zwischen Ionen und dem externen, zu messenden Magnetfeld. Die elektrischen Auswirkungen dieses Zusammenspiels werden wiederum im Gerät gemessen, um die Ausrichtung und Stärke des externen Feldes bestimmen zu können. Wie Gravimeter sind Magnetometer vollkommen passive Geräte. Das AWI besitzt und verwendet je nach Messplattform verschiedene Magnetometertypen. Statische Messungen des zeitlich ändernden Teil des Feldes werden mittels Protonpräzessionsmagnetometer der kanadischen Firma GEM Systems durchgeführt. Diese Geräte sind in der Lage, tage- oder wochenlang unter Polarbedingungen autonom zu messen. Auf Polarstern sind zwei vom AWI eigengebaute Fluxgate-Magnetometer am Krähennest angebracht, wo sie kontinuierlich drei orthogonale Komponenten des Magnetfeldes aufnehmen. Diese Messungen sind so stark von dem eisernen Rumpf des Schiffes und dessen Ladung beeinflusst, dass eine mathematische Kompensation nötig ist. Diese erfolgt durch Einsatz von AWI-eigener Software nach einigen präzisen kreisförmigen Manövern, die den Einfluss des Schiffes auf das Magnetfeld in jede Ausrichtung ausweisen. Polarstern dient auch als Flugbasis für zwei Hubschrauber, die ein Cäsiumdampf-Magnetometer der Firma Scintrex in einem stromlinienförmigen 'Bird' am Ende eines 40 m langen Kommunikationskabels schleppen können. Je nach Kampagnenziel werden Polar 5 und Polar 6 mit bis zu drei Magnetometern ausgerüstet. Zum Messen des Hauptfeldes werden ein oder zwei Scintrex Cäsiumdampf-Magnetometer in Nasen- und/oder Heckausleger montiert. Obwohl die Auswirkungen des Flugzeuges auf das Hauptfeld in diesen Auslegern schon schwach ist, dient ein zusätzliches Dreikomponentenmagnetometer im Flugzeugrumpf dazu, das geringe Restsignal vollständig zu kompensieren.