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Für den Fahrtabschnitt PS124 unter dem Titel Continental Shelf Multidisciplinary Flux Study (COSMUS), wird Polarstern in Stanley (Falkland/Malvinas) am 4. Februar 2021 ab und am 30. März 2021 wieder anlegen. Polarstern wird direkt den nördlichen Bereich des Filchner-Troges (südöstliches Weddellmeer) anlaufen, um ab Mitte Februar die Untersuchungen im Rahmen des COSMUS Projektes zu beginnen.
Dabei gilt es, die in den Jahren 2013-2014 (FOS, Filchner Outflow System, PS82), 2015-2016 (FROSN, Filchner Outflow System Now, PS96) und 2018 (FROST, Filchner Outflow Systen Tomorrow, PS111) durchgeführten ozeanographischen, biologischen und bio-geochemischen Untersuchungen fortzuführen und zu ergänzen. Da die Neueisbildung spätestens in der zweiten Märzwoche keine weiteren Arbeiten in der Region zulassen wird, bleibt Polarstern unter anderem Zeit, auf dem 0°-Meridian bei 66°S eine den vertikalen Kohlenstofffluss aufzeichnende Verankerung auszubringen, südlich von Maud Rise für das Norwegian Polar Institute (NPI) zwei Glider aufzunehmen und vor der westlichen Kante des Ekströmisen hydrographische Messungen durchzuführen. Danach wird die Neumayer-Station III angelaufen, um die Überwinterer der Saison 2020 und das Bauteam aufzunehmen. Das Ablegen bei Neumayer III ist für den 22. März 2021 geplant (Abb. 1).
Aus unseren Messungen erhoffen wir (1) Erkenntnisse bzgl. der Prozesse, die die Struktur der ozeanischen Schelfkanten-Front und die Dynamik des Einstroms von MWDW auf den südlichen Kontinentalschelf des Weddellmeeres bestimmen sowie (2) Aufschlüsse über die Rolle dieses Meeresgebietes im globalen Kohlenstoffkreislauf. Die Erkenntnisse aus PS124 sind essentiell, um die Wechselwirkung und Entwicklung des Systems Ozean-Eis-Biologie im Zeichen des Klimawandels zu verstehen und dessen globale Folgen besser vorherzusagen.
Die wichtigsten Forschungsziele der Expedition PS124 COSMUS sind:
Wenn Kolleg*innen am AWI die Vor- und Nachteile der beiden Polarregionen abwägen, dann schneidet die Antarktis zumindest beim Wetter meistens besser ab.
Wissenschaftlich gesehen ist es ein gutes Zeichen, wenn beim ersten Nachtisch-Eis der Woche gefragt wird: „Haben wir Donnerstag oder Sonntag?“ - und jeder anfängt zu grübeln. Der Donnerstag ist Seemanns-Sonntag, an dem entsprechend aufgetischt wird.
Es ist schon ungewöhnlich für eine Expedition in das südliche Weddellmeer, dass die erste Station nach nur einer Woche Anreise stattfindet. Zwar handelt es sich – nur - um eine Teststation, die noch fernab von jeglichem Meereis liegt, aber schnell stellt sich heraus, dass sie dringend notwendig ist, da Teile des Equipments ihre Eigenheiten haben, die zu unvorhersehbaren Problemen führen können.
Bevor ich mit den nun wöchentlich erscheinenden Berichten beginne, möchte ich mich im Namen aller COSMUS Teilnehmer bei den Mitarbeiter*innen der Logistik des Alfred Wegener Instituts (AWI) bedanken, da nur durch deren unermüdlichen Einsatz die Durchführung der Expedition möglich geworden ist.
Weiterhin verläuft alles nach Plan. Ein Umstand, der für die Lesenden wahrscheinlich wenig spannend, für uns aber sehr erfreulich ist. Die Roaring-Fourties zeigten sich uns eher als Wavy-Fourties, brachte das angekündigte Tief aus West doch weniger extreme Windgeschwindigkeiten, als vielmehr eine recht unangenehme Welle. Das Thermometer fiel innerhalb eines Tages um mehr als 10°C und schließlich auf die aktuellen 0°C.
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