Menschen interagieren mit ihrer Umwelt auf die unterschiedlichste und vielfältigste Art und Weise. Sie verändern sie und werden ihrerseits durch sie verändert. Allerdings werden diese Mensch-Natur-Beziehungen auch immer komplexer. Das Verständnis wächst heute immer mehr, dass gesellschaftliche und umweltwissenschaftliche Herausforderungen neue Wege der Wissensproduktion, des Wissensaustausches, und der Entscheidungsfindung benötigen. Ein Schlüsselaspekt der Wissenschaft ist die Beteiligung von nicht-akademischen Akteuren in den Forschungsprozess (d.h. transdisziplinäre Forschung), um das beste verfügbare Wissen zu integrieren, Werte und Einstellungen/Präferenzen zu versöhnen, und auch um ein Eigentums-Bewusstsein herzustellen, was die Probleme und die Lösungsansätze betrifft.
Auf dieser Grundlage wurde die Wissensplattform “Erde und Umwelt” ("Earth System Knowledge Platform" (ESKP)) der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) konzipiert und 2012 ins Leben gerufen. Diese Plattform kombiniert und synthetisiert die Informationen und das Wissen der acht Helmholtz-Institute im Forschungsbereich "Erde und Umwelt" (www.eskp.de).
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Dr. Gesche Krause
+49 (0) 471-4831 1631
AWI - als eines dieser Institute – nahm diese Gelegenheit engagiert wahr und entwickelte eine einzigartige, maßgeschneiderte ESKP@AWI Strategie als Teil seiner programm-orientierten Forschungsstruktur. Zusätzlich zur Bereitstellung von wissenschaftlich-fundiertem Wissen, konzentrieren sich die unterschiedlichen Arbeitspakete des AWI auf die zielspezifische Übersetzung und Kontextualisierung des besten verfügbaren wissenschaftlichen Wissens. Der zentrale Fokus der ESKP@AWI Strategie ist es, die Wissenstransfer-Kapazitäten im Institut selber zu stärken, und dabei gleichzeitig als Werkzeug für die von AWI ForscherInnen initiierten Wissenschaft-Stakeholder-Interaktionen zu agieren. Zu diesem Zwecke wurde ein jährlicher interner “ESKP@AWI Call for Tender” gestartet, der explorative und integrative Projektanträge fördert und unterstützt, die a) aktiv am Wissenschafts-Stakeholder-Nexus arbeiten, und die b) einen klar erkenn- und verwertbaren Fokus auf Stakeholder und Wissenstransfer haben. Diese Anträge decken vor allem solche Ideen ab, die speziell neue und neu-entstehende Themen bearbeiten, die von gleichgroßem Interesse für die Wissenschaft und die Gesellschaft sind, aber für die das Einwerben von Drittmittelgeldern eine Herausforderung darstellt. Der ESKP@AWI Call for Tender spiegelt und umrahmt die institutionelle Lernfähigkeit des AWI und ermöglicht ein besseres Verständnis für die Möglichkeiten, internen Arbeitsweisen und potentiellen Herausforderungen der Wissenstransfer-Aktivitäten und -Dialoge.
Dieses Projekt bringt Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Bildung zusammen, um die Zukunft unserer wissenschaftlichen Ziele in Bezug auf ihre Relevanz für die deutsche und internationale Gesellschaft zu gestalten. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Web-Tools, das es dem Nutzer ermöglicht, AWI-Umweltdatensätze in räumlicher und zeitlicher Hinsicht in Permafrost-Gebieten zu visualisieren (inkl. interaktiver Karten der vergangenen und gegenwärtigen Vegetation). Die Standorte können genutzt werden, um die tausendjährige Klimageschichte des Gebietes mit dem aktuellen thermischen Zustand des Permafrostes zu vergleichen. Unsere Vision ist es, Paläoklimaergebnisse mit den direkten Folgen der jüngsten Umweltveränderungen in der Arktis zu verknüpfen.
Contact: Dr. Boris K. Biskaborn, Prof. Dr. Ulrike Herzschuh
Alle natürlichen, biotischen oder künstlichen Hartbodensubstrate in der flachen Nordsee (inkl. ca. 1100 km Küstenschutz und Hafenanlagen) sind dicht mit einer reichen Makroalgenflora bedeckt. Neben ihren wichtigen primären ökologischen Funktionen sind der Artenreichtum und die Artenvielfalt von Makroalgen relevante Maßstäbe für nationale und internationale Wasserqualitätsrichtlinien wie die EU-Wasserrahmenrichtlinie oder die EU-Marine-Strategie-Rahmenrichtlinie. Trotz ihrer Bedeutung ist das Wissen zur korrekten taxonomischen Identifizierung von marinen Makroalgen in einer Vielzahl älterer Lehrbücher verstreut, die die für die makroalgische Bestimmung relevanten Informationen nicht vereinheitlichen, und die taxonomische Expertise zu Makroalgen nimmt in Deutschland generell ab. Das Projekt will dieser Situation entgegenwirken, indem es einen benutzerfreundlichen taxonomischen Schlüssel für Makroalgen entwickelt, der sich auf die deutsche Nordsee mit ihren vielfältigen Makroalgenlebensräumen sowohl als gedrucktes Lehrbuch als auch als webbasierter Schlüssel konzentriert. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den Bedürfnissen von Umweltbehörden, Universitäten und Wattenmeer-Zentren.
Contact: Dr. Inka Bartsch, Dr. Christian Buschbaum
Der Meeresbereich hat ein großes Potenzial für wirtschaftliches Wachstum und Innovation. Zu diesem Zweck hat die EU die Blaue Wachstumsstrategie initiiert, die auf der Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Rahmen von Meeresbeckenstrategien beruht. Das Nordseebecken wird intensiv von verschiedenen maritimen Sektoren (u.a. Energieerzeugung, Schifffahrt, Fischerei, Tourismus) genutzt. Neben dem begrenzten Raum, der für Wachstum und Weiterentwicklung zur Verfügung steht, nehmen die Nutzungskonflikte zwischen den verschiedenen Akteuren zu. Das Projekt BlueChange thematisiert die zukünftigen Probleme, Veränderungen und notwendigen Anpassungen einer nachhaltigen Entwicklung.
Contact: <link nc en about-us organisation staff bela-h-buck.html _self>Prof. Dr. Bela H. Buck<link nc en about-us organisation staff christina-hoerterer.html _self>, Christina Hörterer
In enger Zusammenarbeit mit BlueChange untersucht das Projekt IslandChange mögliche Auswirkungen von EU Blue Growth Initiativen auf die lokalen Gemeinschaften der Inseln Sylt und Helgoland. Im Vergleich zu den relativ fortgeschrittenen technologischen und ökologischen Überlegungen von Windparks ist sowohl die Rolle der Wissenschaft als auch die Rolle der Inselbevölkerung bei den direkt damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen bisher zu wenig untersucht worden. Doch die Rolle der Gemeinschaften innerhalb dieser Sektoren und ihre Interessen bestimmen die Qualität und den Nutzen der partizipativen Prozesse innerhalb dieser Transformationen. Inselgemeinschaften sind mit direkten (sozialen und Opportunitäts-)Kosten konfrontiert, z.B. wenn Offshore-Windparks die Möglichkeiten für Tourismus einschränken. In einem ersten Schritt wollen wir den Status quo der sozioökonomischen Implikationen abschätzen.
Contact: Dr. Annette Breckwoldt, Christina Hörterer, Nina Lefeldt
A. Kraberg & G. Krause: Alien planktonic species in the marine realm: what do they mean for ecosystem services provision? In: M. Schröter, A. Bonn, S. Klotz, R. Seppelt & C. Baessler (Hrsg.) 2019. Atlas of Ecosystem Services - Drivers, Risks, and Societal Responses. Springer.
The chapter deals with phytoplankton and zooplankton ecosystem stability under climate change, provisioning and regulating fisheries and aquaculture, multi-trophic marine biodiversity for regulating coastal and marine systems, recreational use of coastal and marine waters.
A. Smaal, J.G. Ferreira, J. Grant, J.K. Petersen, O. Strand (Hrsg.) 2018. Goods and Services of Marine Bivalves. Springer
"The aim of this book is to review and analyse the goods and services of bivalve shellfish. How they are defined, what determines the ecological functions that are the basis for the goods and services, what controversies in the use of goods and services exist, and what is needed for sustainable exploitation of bivalves from the perspective of the various stakeholders. The book is focused on the goods and services, and not on impacts of shellfish aquaculture on the benthic environment, or on threats like biotoxins; neither is it a shellfish culture handbook although it can be used in evaluating shellfish culture. The reviews and analysis are based on case studies that exemplify the concept, and show the strengths and weaknesses of the current applications. The multi-authored reviews cover ecological, economic and social aspects of bivalve goods and services. The book provides new insights for scientists, students, shellfish producers, policy advisors, nature conservationists and decision makers." This book is open access under the CC BY license. Gesche Krause, Bela Buck und Annette Breckwoldt steuerten Kapitel 17 bei, über die sozio-ökonomischen Aspekte der Produktion mariner Bivalven.
Unser ESKP@AWI Buch (mit vielen Beiträgen der abgeschlossenen ESKP@AWI Projekte!) wurde nun bei Springer veröffentlicht! Das Ebook ist auch bereits verfügbar:
Krause, G. (Ed.). 2018. Building Bridges at the Science-Stakeholder Interface: Towards Knowledge Exchange in Earth System Science, SpringerBriefs in Earth System Sciences (Series editors: Lohmann, G., Mysak, L.A., Notholt, J., Rabassa, J. and V. Unnithan), Spinger Nature, ISBN: 978-3-319-75918-0
"This book covers the approaches, applied methods and central participatory processes at the science-stakeholder interfaces embedded in the development of the "Earth System Knowledge Platform (ESKP)". The latter is an initiative of the German Helmholtz Association, synthesizing the expertise of the eight Helmholtz research institutions focusing on Earth System Sciences. The contributions showcase the approach of the Alfred Wegener Institute, Helmholtz Centre for Polar and Marine Research (AWI) within the ESKP initiative. Central focus is placed on the question as to which knowledge transfer processes can be employed to foster meaningful approaches based on science-stakeholder dialogues, data products, and/or modelling. The authors suggest that the tools and approaches for enhancing the vital contributions of science to addressing societal challenges warrant further investigation and development."
SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies) has published its first Evidence Review Report titled Food from the Oceans, which examines the question of how the ocean can help satisfy the global demand for food.
Gesche Krause contributed in her role as appointed expert in the international social science working group of the European Scientific Advice Mechanism (SAM) on the subject: “How can more food and biomass be obtained from the oceans in a way that does not deprive future generations of their benefits?”
As an integral part of the Scientific Advice Mechanism (SAM), the Science Advice for Policy by European Academies (SAPEA) was asked to produce this Evidence Review Report to underpin the Scientific Opinion of the High Level Group (HLG), in response to a request from Commissioner Vella (DG MARE). The SAPEA Food from the Oceans Evidence Review Report and the SAM High Level Group Opinion based on this report are available here.
Guillotreau, P., Bundy, A., Perry, R. (Eds.). 2018. Global Change in Marine Systems -Societal and Governing Responses. London: Routledge.
Marine social and ecological systems around the world face multiple natural and anthropogenic stressors associated with global change. The resulting changes can create hardship for local societies that depend on them for food, livelihoods and wellbeing. Knowing how to respond to global change in a timely and appropriate manner is increasingly occupying the attention of researchers, policy makers, decision makers and practitioners around the world. Written by an international group of researchers from the natural and social sciences, Societal and governing responses to Global Change in Marine Systems analyses and appraises societal and governing responses to change, highlighting and explaining similarities and distinctions between successful, and less successful, responses. Annette Breckwoldt contributed to the concluding chapter in her role as new member of the Human Dimensions Working Group of IMBeR.
Das erste Buch seiner Art erscheint zum Thema Offshore Aquakultur, und Gesche Krause ist an drei Kapiteln als Lead- und Co-Autorin beteiligt:
Buck, B.H. and R. Langan (Eds). 2017. Aquaculture Perspective of Multi-Use Sites in the Open Ocean - The Untapped Potential for Marine Resources in the Anthropocene. Springer Nature. ISBN 978-3-319-51157-3, ISBN 978-3-319-51159-7 (eBook), Open Access.
"This volume addresses the potential for combining large-scale marine aquaculture of macroalgae, molluscs, crustaceans, and finfish, with offshore structures, primarily those associated with energy production, such as wind turbines and oil-drilling platforms. The volume offers a comprehensive overview and includes chapters on policy, science, engineering, and economic aspects to make this concept a reality. The compilation of chapters authored by internationally recognized researchers across the globe addresses the theoretical and practical aspects of multi-use, and presents case studies of research, development, and demonstration-scale installations in the US and EU."
INTERNAS als Kooperationspartner beim 10. Diskussionsforum Ökosystemleistungen zur "Krise der biologischen Vielfalt: Was können wir in Deutschland von den internationalen Erkenntnissen des Weltbiodiversitätsrates lernen?" Der 'Kaminabend' findet in den Räumen der Deutschen Umwelthilfe e.V. in Berlin statt, von 18:00-21:00.
How have islands aided our understanding of human-environment interactions? What are the latest directions in island biological and cultural conservation? Where should island conservation efforts be focused? And what conservation lessons do islands have for the rest of the world? These are the key questions during the 7th International Conference on Environmental Future, which will take place from 16 – 20 April 2018 in Honolulu, Hawai’i, with a specific focus on Humans and Island Environments. Annette Breckwoldt will participate in this meeting under Session 10: How does environmental governance on islands currently operate and what forms of governance produce the best outcomes?
Die Planungen für die Oceans Past VII Konferenz (22-26. Oktober 2018) sind in vollem Gange: Gesche Krause ist Mitglied im Executive Board der Oceans Past Initiative und konnte die Abschlusskonferenz der EU COST Action Oceans Past Platform (IS1403) nach Bremerhaven und ans AWI holen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum werden sich im Oktober 2018 internationale und multi-disziplinäre WissenschaftlerInnen in Bremerhaven treffen und austauschen, unter dem Thema: Tracing human interactions with marine ecosystems through deep time: implications for policy and management.
The LITTERBASE Team contributed to the joint publication Marine Plastic Pollution – Resources for Educators, a brochure by the Bremen Durban Marine Environmental Education Network - with contributions of several marine research and outreach institutions from the Bremen region.
Editor: Dr. Valeria Bers
Contributors: Dr. Sonia Bejarano (ZMT), Dr. Melanie Bergmann (AWI), Dr. Gunnar Gerdts (AWI), Dr. Jean Harris (WILDOCEANS), Dr. Judy Mann-Lang (SAAMBR), Carolin Müller (ZMT), Lauren van Nijkerk (WILDOCEANS), Jens Tanneberg (Klimahaus® Bremerhaven), Dr. Davi Castro Tavares (ZMT), Dr. Martina Pätzold (MARUM), Dr. Dorothea Seeger (BUND Bremen), Roger Spranz (ZMT)
Published by: Leibniz Centre for Tropical Marine Research (ZMT) GmbH, Fahrenheitstr. 6, 28359 Bremen
Annette Breckwoldt wurde zum Co-Chair der Human Dimensions Working Group (HDWG) von IMBeR gewählt, wo sie für die nächsten vier Jahre mit Ingrid van Putten (CSIRO) und einem internationalen und interdisziplinären Team zu Interaktionen zwischen menschlichen und marinen Systemen arbeiten wird. Diese Arbeitsgruppe wurde 2011 mit der Motivation ins Leben gerufen, die Tatsache anzuerkennen, dass Menschen nicht nur die Ozean-Systeme beeinflussen, sondern durch Ökosystemleistungen auch (oft direkt) von den Meeren abhängen. Das Ziel der HDWG ist es, zu einem besseren Verständnis der multiplen Feedbacks beizutragen, die zwischen menschlichen und marinen Systemen existieren. Veranschaulicht wird dabei, was Institutionen dazu beitragen können - entweder durch Minderung der anthropogenen Störungen oder durch Anpassung an die aus den Feedbacks resultierenden Veränderungen.
Gute Neuigkeiten und noch mehr wichtige Arbeit: Gesche Krause wurde für weitere 3 Jahre als ICES Chair der von ihr initiierten Working Group of Social and Economic Dimensions of Aquaculture (WGSEDA) gewählt.
Wir haben die Förderungszusage aus dem neuen Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft erhalten! Im Projekt INTERNAS bündeln das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und das Umweltforschungszentrum (UFZ) ihre Kompetenzen im Bereich "Wissenschaftliche Übertragung der Ergebnisse von INTERNationalen ASsessments im Bereich Erde und Umwelt in den deutschen Politikkontext". Ein überzeugender Wissenstransfer schafft ein besseres Verständnis für wissenschaftliche Erkenntnisse und Zusammenhänge in der Gesellschaft und kann wichtige Zukunftsentscheidungen flankieren. Im Rahmen eines neuen Förderprogramms hat Helmholtz drei besonders innovative Projekte im Bereich Wissenstransfer ausgewählt, darunter eines vom Alfred-Wegener-Institut unter Beteiligung von Gesche Krause und Annette Breckwoldt. Zu der AWI-Pressemitteilung geht es hier: Innovativer Wissenstransfer.
Am 22. Februar 2018 stellten Elisabeth Marquardt (UFZ) und Annette Breckwoldt das Projekt beim 6. Nationalen Forum des Weltbiodiversitätsrates in Bonn vor (s. Poster).
Im neuen Erdkunde-Schulbuch von Diercke gibt es eine Doppelseite zu Müllpartikeln in der Wassersäule, deren Informationen von LITTERBASE entnommen wurden. Zu finden im: Diercke. Erdkunde. Einführungsphase Niedersachsen. Braunschweig, 2017. Mehr Informationen gibt es direkt beim LITTERBASE Team am AWI: Melanie Bergmann, Lars Gutow, Mine B. Tekman.
Erstmals wurde dieses Jahr der mit 2.000 Euro dotierte AWI-Transferpreis vergeben. Er ging an Dr. Monica Ionita-Scholz für ihre besonders herausragenden Aktivitäten im Bereich des Wissens- oder Technologietransfers. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte sind: Datenanalyse von Klimaproxies sowie der Detektion von Klimamustern und Beteiligung an mehreren interdisziplinären Projekten. Preiswürdig ist insbesondere die Entwicklung eines monatlichen und saisonalen Vorhersagemodells sowie der entsprechenden Methodik für Wasserstände, durchschnittlichen Durchfluss und Tiefststände für deutsche Wasserstraßen im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz. Das Modell wurde auf Basis hydrologischer und klimatologischer Parameter entwickelt und mit Unterstützung durch ESKP@AWI für verschiedene deutsche Einzugsgebiete getestet und erfolgreich angewendet. In seiner Laudatio sagte AWI-Verwaltungsdirektor Karsten Wurr: "Der Ansatz von Frau lonita-Scholz ist aus Sicht der Nutzer äußerst interessant und innovativ. Er zeichnet sich bereits im momentanen frühen Entwicklungsstadium durch einen extrem hohen und passfähigen Nutzen für die Anwender aus. Die Arbeit von Frau lonita-Scholz hat eine enorme Strahlkraft nach außen und sorgt so für eine hohe Sichtbarkeit des AWI in ganz neuen Stakeholdergruppen".
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt den von Annette Breckwoldt und Elodie Fache (IRD, Montpellier) eingereichten Antrag zum Thema "A Sea of Connections: contextualizing Fisheries in the South Pacific Region". Das interdisziplinäre dreijährige Projekt wurde im ANR-DFG-Förderprogramm für deutsch-französische Forschungsprojekte in den Geistes- und Sozialwissenschaften eingereicht, beginnt im Mai 2018 und wird Feldforschungen im 'Ozeandreieck' Fidschi, Vanuatu und Neukaledonien beinhalten. Dazu passt dieser ESKP-Beitrag zu Fidschi.
Annette Breckwoldt wurde zum Associate Editor bei der Fachzeitschrift Frontiers in Marine Science (Marine Conservation and Sustainability) gewählt. Dies erfolgte nach Abschluss ihres Research Topics Fishing for human perceptions in coastal and island marine resource use systems, von dem das Open Access Ebook im März 2018 erscheinen wird. Im August 2017 wurde sie zudem mit einem Preis des Frontiers Community Support Fund ausgezeichnet. Dieser mit USD 1.700 dotierte Preis wurde in Anerkennung ihrer editorischen Arbeit vergeben und soll neue Möglichkeiten bieten, sich mit anderen WissenschaftlerInnen zu treffen und auszutauschen.
Gesche Krause ist als Mitglied von SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies) in den European Scientific Advice Mechanism (SAM) berufen worden, um in Rahmen einer internationalen sozialwissenschaftlichen Arbeitsgruppe zum Thema: ‘Food from the Oceans’ eine Empfehlung zu erarbeiten. Die internationalen ExpertInnen bildeten veschiedene Arbeitsgruppen unter dem Vorsitz von Professor Poul Holm (Trinity College Dublin) und Professor Dag Aksnes (University of Bergen).
Dr. Boris Biskaborn gewinnt den WDS Data Stewardship Award 2016 des International Council of Science (ICSU)! Dieser Preis zeichnet aussergewöhnliche Beiträge von NachwuchsforscherInnen aus, die eine Verbesserung der verantwortlichen Verwaltung wissenschaftlicher Daten anstreben - durch das Engagement in der Community, ihre akademischen Leistungen und durch Innovation.
Unter der Leitung von Christian Buschbaum wurde an der Station AWI Sylt ein Kurzprojekt zu „Anpassungsstrategien an den Küstenwandel“ durchgeführt. In dessen Rahmen leitete das AWI-Nordseebüro im November 2013 einen Workshop, der nationale- und internationale Wissenschaftler sowie Behörden zusammenführte, um die neuesten Kenntnisse zu den Klimafolgen an der Nordseeküste aufzuzeigen, Handlungsoptionen zu entwickeln und Forschungsbedarf zu definieren. Es stellte sich bei diesem Dialog heraus, dass ein „Hand-in-Hand“ Arbeiten von Umweltschutzorganisationen, Behörden und Wissenschaft, von größter Bedeutung ist, um eine gemeinsame Zielvorstellung in Hinblick auf Anpassungsstrategien beim Meeresspiegelanstieg zu verwirklichen. Diese beinhaltet eine permanente Lösung für Schutzmaßnahmen für den Menschen in Kombination mit Küstenwachstum, Sedimentation und dem Schutz und Erhalt von natürlichen Prozessen, ökologischer Vielfalt und Qualität. Diese Ergebnisse wurden derzeit in einem Thesenpapier zusammengefasst und der Öffentlichkeit in einer Vortragsreihe, einer Ausstellung im Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt und in Medienberichten vorgestellt.
Kontakt: Nina Eschweiler, Tobias Dolch, Christian Buschbaum
Durch die graduelle Erwärmung der Lebensräume in der Nordsee verschieben sich die Ausbreitungsgebiete vieler relevanter Tierarten nach Norden. Stakeholder sind von der sich verändernden Artenzusammensetzung teils direkt und teils indirekt betroffen. Aufbauend auf bestehenden Stakeholderkontakten und Forschungsergebnissen zu Biodiversitätsveränderungen rund um die Nordsee wurden in diesem Projekt die Auswirkungen auf die Stakeholder und das Ökosystem untersucht und Szenarien einer zukünftigen Nutzung entwickelt.
Kontakt: Christina Hörterer, Maximilian Schupp, Andreas Benkens, Bela H. Buck
The ecology of terrestrial and marine ecosystems has been studied for over a hundred years and human utilization of both realms has been documented going back hundreds or even thousands of years. Nevertheless, mainstream ecology is dominated by terrestrial research, joint studies are rare, and different research communities have developed. Marine and terrestrial ecologists even tend to ignore each other’s work. Marine and terrestrial ecosystems however, are linked, and some functional principles may be similar. A disconnection of marine and terrestrial research can therefore hamper our understanding of the response of biodiversity to global change and consequently our efforts to protect and manage ecosystems and their biodiversity. We met for two-day discussions at quarterly workshops of marine and terrestrial biodiversity researchers from AWI and the Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ) in 2014/2015, all funded by ESKP. One workshop was held at AWI, one at UFZ, and others on common grounds (in Berlin and Hamburg). When meeting for the first time, we decided to perform a literature review, combined with an assessment of expert knowledge to identify the relevance of different drivers of global change for marine and terrestrial biodiversity.
Kontakt: Sonja Knapp, Alexandra Kraberg, Stephan Frickenhaus, Stefan Klotz, Oliver Schweiger
The mission of the WMO Year of Polar Prediction (YOPP) is to improve environmental prediction capabilities for the polar regions and beyond, by coordinating a period of intensive observing, modelling, verification, user-engagement and education activities. The ESKP project Engaging forecast users during YOPP aims at fostering the socio-economic dimension of YOPP by strengthening the collaboration between polar scientists, forecasters, and stakeholders that factor polar environmental predictions into socio-economic decision-making. More specifically, the ESKP project supports social-science activities of the YOPP Societal and Economic Research and Applications (SERA) committee and promotes the forecaster-user dialogue with the establishment and maintenance of the online format Polar Prediction Matters (PPM). From mid-2017 to mid-2019, PPM features monthly articles that provide a range of individual views on how polar environmental forecasts are actually used, whether additional needs exist, and what factors might limit the effective use of forecasts.
Kontakt: Kirstin Werner, Winfried Hoke, Helge Goessling, Thomas Jung
Stakeholder Mapping für GRASP: In einem inter- und transdisziplinärem Ansatz des GRASP (Governance of Resources for Arctic Sustainable Policy and Practice) ist in Kooperation mit Stakeholdern geplant, verschiedene Szenarien für die zukünftige Nutzung der Arktis zu entwickeln. Damit diese Szenarien die relevanten Zeitskalen und regionale Kontexte berücksichtigen können, müssen in einem ersten Schritt die relevanten Stakeholder identifiziert und von Anfang an aktiv in den Gestaltungsprozess des Projektes eingebunden werden. Hierfür wird ein Stakeholder Mapping durchgeführt, damit die gesellschaftliche Relevanz der Forschung im GRASP-Projekt gewährleistet ist.
Kontakt: Sebastian Knecht, Andreas Herber, Kathrin Stephen (née Keil)
Dieses im Rahmen von ESKP angeschobene Projekt betrifft den Aufbau des Datenportals innerhalb der Internetplattform meereisportal.de, welches pre-operationelle saisonale Meereisvorhersagen liefern soll. Jölund Asseng konnte in Kooperation mit dem Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen (Durchführung der Datenerfassung und Auswertung) eine automatisierte Datenübernahme und –bereitstellung von Satellitendaten zur Meereiskonzentration und –dicke für beide Hemisphären entwickeln und durchführen. Dabei wurde auch eine einheitliche Darstellung täglicher Meereiskarten erstellt. Zudem wurden erste CRYOSAT-Eisdickenprodukte und Bojendaten des AWI aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Alle Daten sind über das Datenportal in Kartenform sowie in verschiedenen Datenformaten für die Öffentlichkeit abrufbar. Ferner wurde durch den ESKP-finanzierten Arbeitsauftrag mit dem IUP eine Erweiterung der Datenprodukte von meereisportal.de entwickelt, welche die Bestimmung von Schneedecke/dicken auf Eis und deren Integration in das Meereisportal betreffen. Dies ist ein neues Element welches gemeinsam mit den Bojen-Daten und der angedachten Verlinkung mit Expeditionsblogs die Funktionalität wesentlich erweitert. Fact-Sheets zu Meereis sind in Arbeit, und es gibt eine Diskussion um eine mögliche Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem IUP und Ausweitung des Nutzerspektrums für das meereisportal.de. Die Beschreibung des Zustands und die Vorhersagen zur Entwicklung der Meereisbedeckung auf verschiedenen Zeitskalen sind für die Einschätzung des Klimawandels sowie für mögliche kommerzielle Nutzung des Nordpolarmeers, insbesondere für die Schifffahrt, von großer Bedeutung.
Kontakt: Klaus Grosfeld, Renate Treffeisen, Jölund Asseng, Georg Heygster
Hier werden zahlreiche Datenprodukte aus dem „Global Terrestrial Network for Permafrost (GTN-P)“ welches durch das AWI entwickelt wird, in verständlicher Form für die breite Öffentlichkeit in Form von Gefährdungskarten, interaktiven Graphiken und Artikeln aufbereitet. Mehrere Beiträge zur ESKP Homepage konnten entwickelt werden.
Kontakt: Boris Biskaborn, Hugues Lantuit
The ESKP Project "Roadmap to Stakeholder oriented Biodiversity Warehousing" (RoaStBiW) develops the strategic foundations for the establishment of an panarctic information system on benthic biodiversity data geared towards arctic research, decision making, and conservation biology. Two main questions are in focus: How will data management have to be set up to handle both research in progress and outbound data services? How will an information system have to be set up to be useful for and taken up by users? Background is a) the need to overcome technical debts in data management to enable improved data science and responsive stakeholder interaction, and b) the observation that technical systems like information systems have a higher likelihood of being successful if they are being developed in a user centered fashion. Products are an internal and an international workshop were held to raise awareness for these topics and feed them into a white paper laying out a roadmap to ensure usability and usefulness of future data warehousing solutions.
Kontakt: Jan Holstein, Casper Kraan, Paul Kloss, Dieter Piepenburg
Tackling Marine Litter: Eine Weltneuheit. Erstmals wird mit der Litterbase das gesamte publizierte Forschungswissen über Müll im Meer in einer einzigartigen Gesamtschau als Datenbank und kartographisch zusammengetragen. Wo wurde Müll im Meer nachgewiesen? Welche Wechselwirkungen zwischen Müll und Organismen wurden erforscht? Die Litterbase ist eine interaktive Weltkarte der Erforschung von Müll im Meer. ESKP@AWI unterstützte die Entwicklung dieser online Datenbank zum Thema Plasiktmüll zur Bereitstellung von aufbereiteten Forschungsergebnissen für verschiedene Stakeholder-Gruppen. Durch die Sammlung und Aufbereitung der Ergebnisse werden diese der breiten Öffentlichkeit leichter zugänglich gemacht und die Ansammlung des Wissens in dem Forschungsfeld wird veranschaulicht (http://litterbase.awi.de/).
Kontakt: Melanie Bergmann, Mine Tekman, Andreas Walter, Lars Gutow
In diesem Unterprojekt an der AWI Station Potsdam liegt der Fokus auf der Erweiterung des Themas "Arktisches Meereis, atmosphärische Zirkulationsänderungen und Wetter- und Klimaextreme in Europa". Änderungen in den Polargebieten wirken weit über das lokale Wetter und Klima hinaus. Während sich in der Arktis das Meereis immer weiter zurückgeht und Rekordtemperaturen gemessen werden, reagiert das globale Zirkulationssystem auf die veränderten Bedingungen. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass Kaltlufteinbrüche im Winter der Nordhemisphäre wahrscheinlicher werden. Diesen Forschungsbereich zu vertiefen birgt das Potential, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in breite Bereiche der Gesellschaft zu transportieren.
Kontakt: Ralf Jaiser
Im Rahmen der Arbeiten zur Multi-Hazard Modellierung wird diese Entwicklungsarbeit um eine ArcGIS-Visualisierung zur schnellen Visualisierung von Tsunami Szenarien und ein Interface zur Benutzung des Überflutungsmodells TsunAWI durch externe Experten erweitert. Antonia Immerz und Sven Harig waren Anfang Mai 2015 für zwei Wochen in Jakarta und haben am Warnzentrum BMKG drei Workshops mit den Wissenschaftlern dort durchgeführt. Weitere Aktivitäten betreffen die Kooperation mit Australien und dem AIFDR (Australian-Indonesian Facility for Desaster Reduction); dieser berät inzwischen BMKG (die Trägerorganisation des Indonesischen Tsunami Warnsystems) und stellt auch Geld zur Verfügung, um das Warnsystem auszubauen. Die Kollegen von der Coastal Hazard Gruppe am AWI sind von AIFDR und dem Australischen Außenministerium DFAT beauftragt worden, das BMKG bei der Ausweitung der Datenbank vom Sundagraben auf alle Bruchzonen zu unterstützen. Diese Arbeit überschneidet sich großenteils mit ESKP, weil die gleichen Datenprodukte aus den Szenarien erzeugt, die gleichen Schnittstellen zur Visualisierung genutzt werden.
http://maps.awi.de/map/map.html?cu=Tsunami_Simulations_in_Indonesia
<link en science special-groups scientific-computing tsunami.html>
www.awi.de/en/science/special-groups/scientific-computing/tsunami.html
Neuer ESKP Artikel: Wie gefährdet ist Bali? Tsunami-Simulationen für Indonesien
Kontakt: Natalja Rakowsky, Antonia Immerz, Sven Harig
Streamflow und Biodiversität: Zur besseren Vorhersage der Auswirkungen von menschlichem Handeln auf den ökologischen Zustand von Flüssen und Bächen bedarf es eines besseren Verständnisses des Einflusses von Strömungszuständen auf das Ökosystem. Aufbauend auf bestehenden Expertisen werden zu diesem Zweck Methoden entwickelt, um positive Veränderungen zu identifizieren und, angepasst an die Ansprüche von Stakeholdern, die nötigen Informationen weiterzugegeben.
Kontakt: Monica Ionita, Madlene Pfeiffer, Stephan Frickenhaus