Die Arktis verändert sich unter dem Klimawandel rasend schnell. Nicht nur die steigende Lufttemperatur setzt ihr zu, auch warmes Wasser aus dem Atlantik, das mehr und mehr einfließt, verändert zunehmend die Strukturen und Funktionen der Ökosysteme. Forschende des AWI konnten nun erstmals mithilfe von DNA-Metabarcoding nachweisen, dass sich einige Flohkrebse auf Spitzbergen während der Polarnacht von Quallen ernähren, die mit dem warmen Atlantikwasser in die Arktis strömen.
Der Nordostgrönländische Eisstrom transportiert enorme Eismengen aus dem Inselinnern zum Meer und beeinflusst damit auch den globalen Meeresspiegel. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts hat nun das Alter des eisigen Förderbands bestimmt. Demnach hat es sich erst vor etwa 2.000 Jahren bis ins Innere von Grönland ausgeweitet.
Wie die Erwärmung der Arktis die Jahreszeiten in Spitzbergen verändert, steht im Fokus des neuen Forschungsprojektes YESSS - Year-round EcoSystem Study on Svalbard. Lebenszyklen, Nahrungssuche und Überwinterung ausgewählter Schlüsselarten beobachtet das aus rund 30 Personen bestehende Team ganzjährig rund um die AWIPEV-Station auf Spitzbergen und führt dazu Experimente durch. Das Bundesforschungsministerium finanziert das am Alfred-Wegener-Institut koordinierte Projekt bis Ende 2026 mit 2,7 Millionen Euro.