Neueste Satellitendaten zeigen, dass basales Schmelzen den größten Beitrag zum Massenverlust des Antarktischen Eisschildes darstellt. Basales Schmelzen wird durch den Transport von relativ warmem Wasser aus dem tiefen Ozean oder kaltem, hoch-salinem Schelfwasser in die Schelfeiskaverne hinein verursacht (Abb. 2).
An der 1300 Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Aufsetzlinie (Ort wo das Schelfeis den Boden berührt - Abb.2) des relativ kleinen, an das Amundsenmeer angrenzenden Pine Island Schelfeises verliert der Eisstrom mehr als 100 Meter pro Jahr an Dicke. Ursache dafür sind Wassermassen, die von der 500 Kilometer entfernten kontinentalen Schelfkante kommen und mit Temperaturen von über 1 Grad Celsius in die Kaverne (mit Meerwasser gefüllter Raum unter dem Schelfeis – Abb. 2) einströmen.
Die großen antarktischen Schelfeise mit einer Fläche von bis zu. 450 000 km² werden von den warmen Wassermassen des tiefen Ozeans bisher nicht erreicht. Dafür strömt durch intensive Meereisbildung entstandenes kaltes (-1,9 Grad Celsius) und hoch-salines Schelfwasser in die Kavernen (Abb. 2). Dadurch betragen die Schmelzraten deutlich weniger als 1 Meter pro Jahr.