PS116 - Wochenbericht Nr. 3 | 26. November - 7. Dezember 2018

Satellitenumlaufbahnen und Laserstrahlen

[07. Dezember 2018] 

Unsere Weiterreise nach Süden zeichnet sich durch wechselnde Kurse und verschiedenste Geschwindigkeiten aus.

Zum einen brauchen wir mehrere Schnittpunkte mit der Umlaufbahn eines neuen Satelliten, um mit Hilfe parallel dazu gestarteter Radiosonden dessen Datenlieferungen zu prüfen. Zum anderen wollen wir nicht auf den gleichen Wegpunkten fahren, wie bei den vorherigen Reisen, um neue Daten vom Meeresboden zu sammeln.

In den vergangenen Tagen haben wir mehrfach Planktonproben mit Hilfe eines Handnetzes genommen, sowie die „underway“-CTD eingesetzt, die während der Fahrt von etwa 5 Knoten geschleppt wird und Leitfähigkeit, Temperatur und Wassertiefe misst. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt der letzten Woche war der Test eines sogenannten Depressors, der ein sicheres Schleppen daran befestigter Messinstrumente unter dem Eis ermöglichen soll. Dank guter Vorbereitungen in Bremerhaven zum Design dieses Depressors, reichten zwei Testeinsätze bei verschiedenen Geschwindigkeiten aus. Weitere dauerhafte en Route Forschungstätigkeiten belaufen sich auf Aerosol- und Gaskomponentenmessungen der Atmosphäre und Myonenmessungen zur Bestimmung kosmischer Strahlungen.

Dank milder Temperaturen und sehr weniger Regengüsse können wir viele Abende auf den offenen Decks genießen, immer begleitet von dem markanten grünen Laserstrahl, der aus einem Container des Instituts für Troposphärenforschung vom Helikopterdeck in den Himmel zielt und an der oft vorhandenen Wolkendecke einen großen grünen Punkt hinterlässt. Er dient der Erfassung in der Atmosphäre enthaltener Teile. Wer nicht auf dem Helikopterdeck sitzt, befindet sich ein Deck tiefer in dem extra errichteten Außenpool. Eine willkommene Abwechslung für Besatzung und Wissenschaft, die sich für gewöhnlich den meisten Teil des Jahres in den kalten Zonen im Norden und Süden aufhalten. Die aktuelle sommerliche Stimmung lässt den Pool im Inneren des Schiffs verwaisen. Sehr zum Vorteil von einem der Studenten, der daher den kleinen Unterwasserroboter im Schwimmbad ausgiebig testen kann. Dank zwischenzeitlich abnehmendem Wind und niedrigerem Schwell, konnte der Tauchroboter anschließend noch im Meer getestet werden und fand sowohl vom Zodiac als auch direkt vom Arbeitsdeck aus den Weg in sein nasses Element. Dabei entstanden ganz nebenbei Bilder vom unglaublichen Blau des Südatlantiks. Darüber, dass wir bald in Kapstadt ankommen, freuen sich die meisten nicht. Wir würden doch gerne noch ein bisschen auf diesem großartigen Schiff bleiben.

 

Mit den allerbesten Grüßen von Wissenschaft und Besatzung an Bord von FS Polarstern

Bjela König

Fahrtleiterin

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