3. Wie genau oder sicher sind die Ergebnisse der Klimamodelle?

 

Ein zentraler Aspekt der Klimaforschung ist die Frage, wie realitätsnah die Modelle eigentlich arbeiten. Wie verlässlich sind beispielsweise Aussagen zu den Folgen oder zur Geschwindigkeit des Klimawandels? Um herauszufinden, wie gut die verschiedenen Klimamodelle die Realität abbilden, tun sich die verschiedenen Klimamodellierer-Teams aus aller Welt regelmäßig zusammen, um ihre Modelle miteinander zu vergleichen. Dazu füttern sie ihre Klimamodelle mit denselben Ausgangsdaten, etwa der Entwicklung der Treibhausgaskonzentrationen über einen bestimmten Zeitraum, und vergleichen dann die Ergebnisse der Simulationen – beispielsweise durchschnittliche Temperaturwerte für Nordwesteuropa im Jahr 2100. Die Unterschiede in diesen Simulationen sind ein wertvolles Indiz für die Unsicherheit der verschiedenen Modelle.

Da niemand weiß, wie das Klima in 100 Jahren tatsächlich aussehen wird, berücksichtigen die Wissenschaftler auch, wie gut die Modelle das Klima der vergangenen Jahre und Jahrzehnte nachvollziehen und simulieren können, denn diese Messwerte sind ja bekannt. So lässt sich erkennen, ob die Modelle die Realität tatsächlich abbilden.

Wie gut sie sind, hängt vor allem davon ab, wie gut die verschiedenen Klimamodellierer-Teams die biologischen, chemischen und physikalischen Prozesse in der Atmosphäre und in den Ozeanen mit den Programmcodes nachvollziehen können. Besonders schwierig ist es beispielsweise zu berechnen, wie sich die Bewölkung mit dem Klimawandel ändert. Solche Änderungen könnten jedoch die Erderwärmung maßgeblich verstärken – oder auch abschwächen. Denn Wolken können mit dem Sonnenlicht und mit der von der Erde abgegebenen Wärmestrahlung unterschiedlich interagieren. Zum einen reflektieren sie das Sonnenlicht sehr stark, wodurch sie eher abkühlend wirken. Andererseits können sie die Erwärmung der Erde auch verstärken, indem sie ähnlich wie Treibhausgase wirken.

Wie gut die Klimamodelle solche komplexen Zusammenhänge abbilden, hängt davon ab, wie die physikalischen Prozesse hinterlegt werden. Da die verschiedenen Klimamodellierer-Teams ihre Modelle jeweils ein wenig anders programmieren, kommt es automatisch zu etwas unterschiedlichen Ergebnissen.