Der Tiefseeboden bedeckt 67 % der Erdoberfläche und ist an den meisten Stellen durch kalte Temperaturen, permanente Dunkelheit, hohen Druck und Nahrungsmangel gekennzeichnet. Die Oberflächensedimente beherbergen ein ausgeprägtes mikrobielles Biom, das von Bakterien mit durchschnittlich einer Milliarde Zellen pro Milliliter dominiert wird. Benthische Bakterien sind für die Stoffkreisläufe der Erde von großer Bedeutung, da sie einen Großteil der organischen Stoffe, die aus dem produktiven Oberflächenozean absinken, remineralisieren und Nährstoffe zurückführen und so die Primärproduktion des Ozeans fördern. Was den bakteriellen Filter passiert, ist auf geologischen Zeitskalen eine relevante Kohlenstoffsenke, die den globalen Sauerstoff- und Kohlenstoffhaushalt beeinflusst und die Biosphäre in der Tiefsee speist. Trotz der Bedeutung der Tiefseesedimentbakterien für das Klima, die geochemischen Kreisläufe und die Ökologie des Meeresbodens sind ihre genetische und funktionelle Vielfalt, ihre Nischendifferenzierung und ihre biologischen Wechselwirkungen noch immer unbekannt.
Im Rahmen des ABYSS-Projekts wollen wir ein systematisches Verständnis der Verteilung, der Vielfalt, der Funktion und der Wechselwirkungen von Bakteriengemeinschaften in Abyssalsedimenten entwickeln, indem wir Biogeochemie, Ökologie, Mikrobiologie und Meeresbiologie miteinander verbinden und In-situ-Flussstudien und verschiedene Visualisierungstechniken mit einer breiten Palette molekularer Werkzeuge kombinieren. Einer unserer wichtigsten Untersuchungsstandorte ist das LTER-Observatorium HAUSGARTEN in der Framstraße.
Die Hauptaufgaben von ABYSS sind:
Kontakt: A. Boetius, C. Bienhold
Veröffentlichungen mit Ergebnissen des ABYSS Projekts
Konferenzbeiträge zum ABYSS Projekt
Abschlußarbeiten im Rahmen des ABYSS Projekts