Mit Herzblut für die Antarktis

Georg von Neumayer war Geophysiker und Hydrograph mit Herzblut für die Wissenschaft und die Antarktis. Heute ist der 1826 geborene Neumayer vor allem für sein Engagement in der Südpolarforschung und seine Rolle als Wissenschaftsorganisator bekannt.

Der später geadelte Georg Neumayer studierte zunächst in München Geophysik und Hydrographie - neben seinem Studienabschluss hat er 1851 auch ein Steuermannspatent in der Tasche. Erste Seereisen führen den Wissenschaftler nach Brasilien und Australien. Hier gründet er 1857 in der Stadt Melbourne das Flagstaff-Observatorium für Geophysik, Magnetismus und Nautik und baut es als Direktor erfolgreich weiter aus.

Nach seiner Rückkehr in die deutsche Heimat leitet er in der Zeit von 1876 bis 1903 als erster Direktor die von ihm mitbegründete Deutsche Seewarte in Hamburg. Den Zusatz "von" erhält er 1900 durch die Verleihung des Komturordens des Bayerischen Verdienstordens der Krone.

Ein Denkmal der besonderen Art

Neben geophysikalischen und meereskundlichen Arbeiten zeichnet sich Georg Neumayer durch sein Engagement in der Polarforschung aus: Neumayer hat ab 1879 den Vorsitz der Internationalen Polarkommission und ist wesentlich am Zustandekommen des ersten Internationalen Polarjahres 1882/83 sowie des Antarktischen Jahres 1901 beteiligt. In diesem Jahr startet auch die deutsche Antarktisexpedition mit dem Forschungsschiff "Gauß". 1909 stirbt Neumayer in Neustadt an der Weinstraße.

Für seinen Einsatz in der Südpolarforschung hat das AWI dem Wissenschaftler in der Antarktis ein Denkmal der besonderen Art gesetzt. Die deutsche Antarktisforschungsbasis am Ekström-Schelfeis trägt – wie schon die beiden Vorgänger-Stationen – seinen Namen: Neumayer-Station III.

Georg von Neumayer

Daten

geboren: 21. Juni 1826 in Kirchheimbolanden

gestorben: 24. Mai 1909 in Neustadt an der Weinstraße